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Inspriation

 

Ich habe mir heute „INSPIRATION“ als Thema für meinen Blog vorgenommen, eines der zehn positiven Gefühle, die M. Fredrickson in ihrem Buch benennt, aber ich sitze vor meinem Laptop und mir fällt nichts ein. Ich stehe auf, gehe ein wenig herum, blicke aus dem Fenster, beobachte Kinder, die in bunten Anoraks und mit dicken Mützen, auf dem Gehsteig vorübergehen, ich schaue auf die Orchidee auf meinem Schreibtisch, zupfe ein wenig an den verdorrten Blüten. Mein Blick fällt auf Gustl, meinen schwarzen Kater, der eingerollt auf seinem Lieblingsplatz liegt, und ich setze mich zu ihm, streichle sein weiches Fell. Wie auf Knopfdruck fängt er an zu schnurren, streckt sich und hält mir sein Bäuchlein hin, damit ich hier mit meinen Streicheleinheiten weitermache.

Und plötzlich: der Geistesblitz! Das ist es, worum es geht. Ich kann Inspiration nicht „machen“, nicht bearbeiten, keinesfalls herbeizwingen. Inspiration braucht Muße, braucht einen entspannten, offenen Geist, braucht Bereitschaft und auch Hingabe.

C.G. Jung beschreibt das Konzept des kollektiven Unbewussten, in dem jegliches Wissen der Menschheit gespeichert sei, durch Ruhe, durch Entspannung, durch das Loslassen von zwanghaftem Wollen, durch Achtsamkeit und Meditation sei es möglich, sich diesem Wissensspeicher zu öffnen und die Inhalte so miteinander zu vernetzen, dass unter Umständen völlig Neues entstehen kann. Jede außergewöhnliche geistige Leistung, sei es in der Kunst oder der Wissenschaft, aber auch beim Lösen unlösbar scheinender Probleme und Konflikte, werde erleichtert, oder überhaupt erst ermöglicht, durch diesen Kontakt zum kollektiven Unbewussten.

Auch Albert Einstein hat – nach eigener Beschreibung – seine Realitätstheorie nicht am Schreibtisch brütend entwickelt, der entscheidende Funke zum Durchbruch zündete in einem entspannten Zustand.

Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihn in diese Haltung bringt, die es ermöglicht, neue Ideen und kreative Lösungen zu finden. Ich entwickle häufig neue Denkansätze in der Natur, bei meinen morgendlichen Spaziergängen durch die Au, wenn ich in der Sonne liege oder wenn ich meine Blumen pflege. Wesentlich dabei empfinde ich es, meine Gedanken loszulassen, mit dem Denken aufzuhören, dann kann ich mich ganz dem Unbewussten öffnen, und manchmal sprudeln dann die Ideen.

Wer kennt das nicht, dass einem ein Name einfach nicht einfällt. Ich saß vor einigen Wochen im Auto nach Salzburg und habe einen Song – „I shot the sherif“ - gehört, konnte ihn von der ersten bis zur letzten Zeile mitsingen, aber der Name des Sängers fiel mir beim besten Willen nicht ein, und je mehr ich mich anstrengte, umso mehr ärgerte und stresste ich mich und umso weiter weg rückte die Lösung. Auf der Suche nach einem Parkplatz vergaß ich dann die ganze Sache, und auf meinem Weg durch die Stadt war auf einmal der Name glasklar da: Bob Dylan, natürlich!

 

Das ist es! Der Weg zur Inspiration geht über Loslassen und Entspannung, über friedliche Heiterkeit und Wahrnehmung der Gegenwart, des Hier und Jetzt. Lass deinen Geist treiben und deine Gedanken fließen, öffne dich dem unbewussten Wissen und sei neugierig, welche Blüten deine Phantasie, welche kreative Lösungen deine innere Weisheit für dich bereit hält! 

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